Die Kreiszeitung berichtet: Infos über die Regio Challenge auf dem Visselhöveder Wochenmarkt

Die Kreiszeitung berichtet: Infos über die Regio Challenge auf dem Visselhöveder Wochenmarkt

Donnerstag, 08. September 2022

Rotenburger Kreiszeitung/Visselhöveder
Nachrichten / Visselhövede (zum Zeitungslink hier klicken)

Kurze Wege für leckeres Essen
Infos über die Regio Challenge auf dem Visselhöveder Wochenmarkt

VON JENS WIETERS



Visselhövede – „Müssen wir denn wirklich im Dezember Erdbeerjoghurt
essen, der nach Produktion, Verarbeitung und Transport 9 000 Kilometer
auf dem Buckel hat? Oder wäre es nicht besser, saisonale und vor allem
regionale Produkte zu konsumieren?“ Diese und viele weitere Fragen wur-
den am Mittwoch auf dem Visselhöveder Wochenmarkt am Stand die In-
itiative „Vissel for future“ (Vff), der mit Harald Gabriel, Astrid Lamm und Ulli
Strempel besetzt war, mit erstaunlich vielen Interessierten diskutiert.
Denn Vff macht erneut mit bei der bundesweiten Regio Challenge mit dem
Namen „Iss, was um die Ecke wächst“. In den Projektwochen sollen die
Menschen sensibilisiert werden, „mal genauer darüber nachzudenken,
was sie täglich essen und wo die Nahrungsmittel tatsächlich herkommen
und ob man auch satt werden kann mit regional erzeugten Produkten“, so
Harald Gabriel.

Astrid Lamm (l.) und Harald Gabriel erläutern einer interessierten Familie die Regio Challenge.
Astrid Lamm (l.) und Harald Gabriel erläutern einer interessierten Familie die Regio Challenge. © Wieters


Aktuell könne in Deutschland jeder jeden Tag zu jeder Jahreszeit und was
auch immer er will essen. „Wir kaufen, worauf wir Lust haben. Die Super-
marktregale sind gefüllt mit Produkten aus aller Welt. Aber gerade ange-
sichts der aktuellen Krisen wird uns mal bewusst, wie undurchsichtig die
verschiedenen Lieferketten aufgebaut sind und dass schon kleinste Ge-
schehnisse auf der Welt Auswirkungen auf unsere Supermarktregale ha-
ben“, so der Visselhöveder und ehemalige Bioland-Landesverbandschef.
Die Menschen würden immer mehr den Bezug dazu verlieren, was sie sich
täglich in den Mund stecken. „Und dass muss sich nicht nur mit Blick auf
den Schutz unseres Klimas durch kurze Transportwege ändern“, so Gabri-
el. „Durch den regionalen Einkauf entstehen Kontakte vor Ort. Die Kunden
lernen den Landwirt kennen, sehen, wo er was anbaut und sie können bei
der Ernte helfen.“
Seit 2016 laufen verschiedene Aktionen der Regio Challenge. Eine Woche
lang essen bundesweit Einzelpersonen, Familien, ganze Fußballmann-
schaften oder Schulklassen das, was um die Ecke wächst. „Damit sollen sie
wieder den Bezug zu den Nahrungsmitteln zurückerobern“, heißt es auf
der Internet-Seite der Regio Challenge. Im Mittelpunkt stehen dabei auch
die Vernetzung untereinander sowie das Teilen von Tipps und Rezepten.
„Denn wir wollen und für die Ernährungssouveränität vor unserer Haustür
einsetzen und dadurch die Gestaltung unserer Lebensmittel und des Agar-
systems ein Stück weit selber in die Hand nehmen“, so die drei Aktivisten
am ständig umlagerten Infostand.


Und nicht wenige Besucher hätten ihre Tüten am Mittwoch bei den Wo-
chenmarkthändlern voller gemacht und damit bewusster gekauft, als sie
es ohne die Informationen zur Regio Challenge vielleicht getan hätten, so
der Tenor der drei.

Ulli Strempel auf dem Fahrrad, das einen Plattenspieler mit Strom versorgt. Serienreife nicht ausgeschlossen.
Ulli Strempel auf dem Fahrrad, das einen Plattenspieler mit Strom versorgt. Serienreife nicht ausgeschlossen. © –